Depressive Reaktionen auf belastende Lebenserfahrungen und deren Einfluss auf die Mutter-Kind Interaktion
Depression stellt eine häufig auftretende, nach innen gerichtete Reaktion auf stark belastende Erlebnisse dar. Epidemiologische Studien zeigen, dass erwachsene Personen, die an Depressionen leiden, häufig belastende Erfahrungen in ihrer Kindheit erlebt haben. Bislang wissen wir jedoch noch wenig darüber, welche Auswirkungen depressive Reaktionen der Mutter, die in Folge von Stresserfahrungen auftreten, auf deren Kinder haben. Sowohl mütterliche Traumata als auch depressive Episoden zeigten (in gesonderten Studien) (a) einen ungünstigen Einfluss auf die Mutter-Kind-Interaktion und führten (b) zu auffallend ähnlichen neurobiologischen Veränderungen der Emotionsregulation bei den Müttern. Das Teilprojekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht wie sich stark belastende Erlebnisse und depressive Symptome der Mütter auf psychologische und (neuro)biologische Korrelate mütterlicher Sensitivität und Affektregulation sowie auf die kindliche Responsivität, kindliche Lebensqualität und auf die Entwicklung der Kinder (5-11 Jahre alt) auswirken. Zudem wird die Effektivität eines zweier Interventionsprogramme verglichen, von denen das eine auf eine Verbesserung der Mutter-Kind-Interaktion, das zweite auf eine Vermittlung der Fähigkeiten zur Stressbewältigung abzielt. Daten aus Berlin (von depressiven Müttern mit und ohne belastenden Kindheitserfahrungen) werden mit Daten aus Heidelberg (von Müttern ohne depressive Symptomatik) verglichen. Dies erlaubt zu untersuchen, auf welche Art die Auswirkungen von belastenden Lebenserfahrungen und depressiven Episoden interagieren und inwiefern diese unterschieden werden können.
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie:
Projektleitung: Prof. Dr. med. Andreas Heinz, Prof. Dr. med. Felix Bermpohl
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. rer. nat. Catherine Hindi Attar, Dipl.-Psych. Dorothea Kluczniok, Jenny Neubecker, Sina Poppinga, Neele Ridder
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters:
Projektleitung: Prof. Dr. med. Ulrike Lehmkuhl, Dr. phil. Dipl.-Psych. Katja Bödeker
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Katja Dittrich, Dipl.-Psych. Daniel Führer, Dany Hoenack, Dipl.-Psych. Charlotte Jaite, Dipl.-Psych. Viola Kappel